Der Winter ist eine besondere Zeit, in der das Tragen von Babys nicht nur praktisch, sondern auch kuschelig und schützend ist. Viele Eltern in meinen Beratungen fragen mich, worauf sie achten müssen, wenn sie ihr Baby in der kalten Jahreszeit im Tragetuch oder in einer Tragehilfe tragen.

In diesem Blogartikel möchte ich, als erfahrene Trageberaterin, wichtige Tipps und Hinweise geben, damit Sie als Eltern Ihr Baby sicher und warm durch den Winter tragen können.

 

Warum das Tragen im Winter so vorteilhaft ist

Das Tragen eines Babys bietet zu jeder Jahreszeit viele Vorteile, aber im Winter kommen einige besondere Pluspunkte hinzu:

  • Wärme und Geborgenheit: Durch den engen Körperkontakt bleibt das Baby warm, Unterkühlung wird vermieden und das Baby fühlt sich wohl.
  • Praktische Bewegungsfreiheit: In schneebedecktem oder vereistem Terrain ist das Tragen oft einfacher als das Schieben eines Kinderwagens.
  • Regulierung der Körpertemperatur: Der Körperkontakt sorgt dafür, dass sich die Körpertemperaturen von Eltern und Kind gegenseitig ausgleichen.

 

Wichtige Tipps für das Tragen im Winter

Damit das Tragen im Winter für das Baby sicher und bequem ist, gibt es einige Aspekte, die Eltern beachten sollten:

  1. Die richtige Kleidungsschicht

Es ist wichtig, das Baby nicht zu warm anzuziehen. Die Grundregel lautet: Eine Schicht mehr als die tragende Person. Beispielsweise können je nach Temperatur ein Body, Strampler und ein Wollwalk-Overall ausreichend sein. Ein handelsüblicher Schneeanzug sollte nicht verwendet werden. Denn durch das dicke Material wird die Anhock-Spreiz-Stellung beeinträchtig und die Temperatur kann nicht gut reguliert werden. Zusätzlich sollte eine Mütze nicht fehlen, da über den Kopf viel Wärme verloren geht.

Jedoch ist jedes Baby anders und daher sollten Eltern regelmäßig die Temperatur des Babys kontrollieren. Hierfür eignet sich ein Griff zwischen die Schulterblätter und die Kontrolle der Hautfarbe. Ist das Baby hochrot und schwitzig, kann es sein, dass es zu warm angezogen ist. Ist es eher blass oder auch bläuchlich, spricht vieles dafür, dass dem Baby zu kalt ist. Dann sollte man auf jeden Fall in einen warmen Raum gehen und die Zeit draußen beenden.

  1. Tragen unter der Jacke

Vor allem im Winter gehört das Baby unter die Jacke. Denn über der Jacke droht die Unterkühlung. Sie als sich als tragende Person bewegen sich und es wird Ihnen dadurch wärmer, das Baby bewegt sich dagegen in der Trage nicht und droht eher zu frieren und auszukühlen.

Dass auch dem Tragenden beim Tragen unter der Jacke warm bleit, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Tragecover:

Ein Tragecover ist schnell angezogen und schützt das Baby sicher vor Nässe und Kälte. Nachteil ist, dass die Jacke, falls sie nicht zugeht offenbleibt und so dem Tragendem kalt werden kann.

Jackeneinsatz:

Es gibt unterschiedliche Jackeneinsätze. Mitlerweile haben verschiedene Jackenhersteller für „normale“ Damenjacken auch Jackeneinätze im Angebot. Ein Jackeneinsatz, der individuell an alle Jacken angepasst werden kann, ist besonders praktisch. Denn dann können beide Elternteile tragen, ohne sich eine zusätzliche Jacke kaufen zu müssen.

Tragejacke:

Wenn viel und lange getragen werden soll, kann sich eine Tragejacke lohnen. Diese Jacken sind häufig auch für das Rückentragen geeignet und können so eine lange Zeit verwendet werden.

  1. Füße und Beine warmhalten

Die meisten Körperstellen werden durch die Trage gewärmt, da das Baby eng am Körper ist und so durch die Körperwärme des Tragenden ausreichend gewärmt wird. Die Füße und Beine schauen aus der Trage raus. Daher werden diese schneller kalt und sollten zusätzlich warm eingepackt werden. Hierzu eignen sich dicke Wollsocken, Stulpen oder Fellstiefel.

  1. Kopf bedecken

Der Kopf des Babys ist proportional die größte Fläche des Körpers. Daher ist es wichtig, diesen Bereich vor Kälte zu schützen. Hier eignet sich eine Mütze, die den Temperaturen entsprechend ist.

  1. Für ausreichend Luftzirkulation sorgen

Um dafür zu sorgen, dass das Baby genügend Luft bekommt, muss darauf geachtet werden, dass die Nase frei liegt und genügend Luft zur Verfügung steht. Denn der Sauerstoff ist schnell verbraucht. Daher sollte die Jacke nie ganz zugemacht werden bzw. das Tragecover nicht über den Kopf gezogen werden.

Häufig ist auch ein Schal zu groß, sodass dieser den Kopf des Babys bedeckt bzw. nicht gut getragen werden kann. Hier eigenen sich Winterloops.

  1. Haut schützen

Die Haut von Babys ist noch sehr sensibel und kann durch Frost und Kälte rot und gereizt werden. Hier eignet sich eine Wind- und Wettercreme, die die Haut vor Kälte schützt und Hautreizungen vermeidet.

  1. Auf Sicherheit achten

Bei Eis- und Schnee auf den Straßen sind Schuhe mit gutem Profil essenziell. Bei starkem Glatteis sollte man auf das Tragen verzichten.

Wintersport (z.B. Skifahren, Snowboard, etc.) wird aufgrund der hohen Verletzungs- und Lebensgefahr nicht empfohlen und sollte unterlassen werden.

Fazit

Das Tragen eines Babys im Winter ist eine wunderbare Möglichkeit, um Wärme, Geborgenheit und Flexibilität zu vereinen. Mit der richtigen Vorbereitung und passenden Kleidung können Eltern sicherstellen, dass ihr Baby wohlbehalten und warm bleibt. Eine gute Beratung durch eine Trageberaterin kann dabei helfen, individuelle Fragen zu klären und Unsicherheiten zu beseitigen.

Ich hoffe, dieser Artikel hilft dir, dein Baby sicher und entspannt durch die kalte Jahreszeit zu tragen. Bei weiteren Fragen oder einer individuellen Beratung stehe ich dir gerne zur Verfügung!